Geschichten vom Lebenshof: Prillan, das einzigartige Huhn, das uns zugelaufen ist

19. Feb. 2024 | Lebenshof Geschichten

Wieder eine berührende Geschichte vom Lebenshof für dich, diesmal von einem geflüchteten Huhn. Wir lebten 7 Jahre in Schleswig-Holstein und hatten einen Aussiedlerhof gepachtet für uns und die Tiere. Die ersten Tiere waren schon am Hof angekommen, es waren ostfriesische Milchschafe, Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen. Gegenüber gab es einen einzigen Nachbarn. Es war ein kleiner Hof mit etwas seltsamen Bewohnern. Eines Tages ging ich durch unseren Garten und wunderte mich.

Wo kommt dieses Huhn her?

In unserem Garten saß ein braunes Huhn. Ich sprach sie an und sie schaute mich ganz aufmerksam an. Sie sah etwas zerfleddert aus und nachdem ich kurz nachgedacht hatte, fiel mir nur der Nachbarhof ein. Denn bis zum nächsten Dorf war es viel zu weit.

Geschichten vom Lebenshof: Prillan das Huhn steht in unserem Garten
Da stand plötzlich ein Huhn in unserem Garten.

Nun, nachdem ich ihr etwas zu essen und zu trinken gegeben hatte, ging ich zum Nachbarhof. Ich fragte den Nachbarn, ob er ein Huhn vermissen würde. Er bejahte und erzählte, dass er heute schlachtet und dieses alte Huhn jetzt auch unters Messer soll, sie lege ja sowieso kaum mehr Eier.

Oh nein! Das musste ich irgendwie verhindern. Ich fragte, was er denn für das Huhn haben wolle. Er meinte: „Was willst du denn mit der, die hab ich ja schon 6 oder 7 Jahre, die taugt nichts mehr.“ Ich gab ihm das Geld, das er für sie wollte und ging wieder nach Hause. So erweitern sich die Geschichten vom Lebenshof, um das Thema Hühner.

Was tu’ ich jetzt mit einem einsamen Huhn?

Ich überlegte mir rasch, wie ich einen provisorischen Stall für das Huhn in der Nähe der Schafe bauen konnte. So war sie nicht alleine und war doch sicher vor dem Fuchs. Sie war so kommunikativ. Man konnte sie immer gerne auf den Arm nehmen. Meine Kinder waren zu dieser Zeit Pettersson und Findus Fans und so tauften wir diese kleine, alte, braune Dame Prillan.

Natürlich sollte das Huhn so schnell wie möglich Freunde bekommen, mit denen sie ihren Lebensabend in Ruhe und Frieden verbringen konnte. Just am nächsten Tag erzählte eine Mutter im Waldkindergarten, sie hätte gerade einen Hahn, der bei ihr zu viel ist und wenn ich ihn mitnehmen würde, bräuchte sie ihn nicht zu schlachten. Direkt auf dem Rückweg fuhr ich dort vorbei und wir packten Caruso ein und noch 2 weitere Hühner. Das war also der Beginn der Hühnerhaltung am Lebenshof.

Ich machte mich schlau, wo ich gutes Futter für die Hühner herbekam. Genau wie unsere anderen Tiere sollten die Hühner die Kräuter und natürlichen Zusätze von Pernaturam bekommen, das tat ihnen sichtlich gut.

Das Huhn schaut direkt in die Augen
Schlau, kommunikativ und pfiffig war unsere Prillan.

Prillan, Henrietta, Mathilda und Caruso der Hühnerclan

Prillan war so glücklich! Sie durfte leben und sie war schlau genug, das auch zu verstehen. Wir bauten einen netten kleinen Hühnerstall und sie waren den ganzen Tag auf Achse am Hof. Nach wenigen Wochen bei uns am Hof fing sie wieder an, Eier zu legen. Das Leben als frei lebendes Huhn ist doch ein anderes, als immer in einer Voliere zu sitzen.

Sie blühte förmlich auf und wurde richtig schön. Das ist sehr oft so, dass Tiere in einem angemessenen Umfeld und wenn sie beachtet und geliebt sind, erst ihre wahre Schönheit entfalten. Ich konnte das so oft beobachten, aus grauen Mäuschen wurden strahlende Wesen.

Die Hühner-Gang beim Chillen

Rhythmus der Hühner

Von Hühnern kannst du Lebensrhythmus lernen! Sie haben jeden Tag ihren festen Ablauf, ihre Routinen und betreiben sehr viel Selbstpflege. Sie picken Würmer, Käfer, Larven, Fliegen und alles, was sie noch so finden. Täglich wird der Misthaufen durchforstet und danach machen sie eine Pause unter den Obstbäumen. Sie legen sich mit ausgestreckten Federn in die Sonne.

Natürlich wird Sandbad gemacht, um sich vor Parasiten zu schützen. Sie buddeln sich in die Erde ein und genießen es sehr. Dann suchen sie sich einen schönen Ort zum Eier legen. Der Hahn passt die ganze Zeit auf, dass keine Raubvögel kommen und wenn die Gabelweihen am Himmel kreisten, warnte er sofort seine Hühner und sie brachten sich in Sicherheit.

Das tägliche Sandbad der Hühner
Herrlich das tägliche Sandbad der Hühner.

Prillan wurde von der Gabelweihe attackiert

Doch eines Tages hörte ich lautes Hühnergeschrei und rannte schnell hinters Haus. Eine große Gabelweihe mit breiter Spannweite stürzte sich auf Prillan und hackte ihr in den Nacken. Ich rannte schnell und konnte die Weihe verjagen. Nun hatte ich Prillan vor dem Schlachten gerettet, doch nicht, um sie der Gabelweihe zu opfern! Sie hatte einen Schock und bekam sofort Notfalltropfen. Nach 2-3 Tagen war ihre Wunde schon so gut, dass sie wieder herumlaufen konnte. Von jetzt an war sie extrem vorsichtig, wenn irgendein Vogel am Himmel war.

Der Hahn Caruso liegt im frischen Stroh und entspannt
Caruso ein stattlicher, glücklicher und zufriedener Hahn.

Prillan war ein ganz besonderes Huhn

Prillan war etwas ganz Besonderes. Sie redete viel mit uns, hatte es immer sehr wichtig und saß sehr gerne bei uns, um sich streicheln zu lassen. Da wir, so oft es ging, draußen gegessen haben, saßen die Hühner immer unter dem Tisch und freuten sich über Krümel. Sie liebten auch die Hunde und so legte sich Prillan oft zu den Hunden.
Im Laufe der Jahre wurde Prillan alt und vergesslich. Sie erinnerte sich nicht mehr, ob sie schon gegessen hatte und wo sie denn gerade herkam. Wir stellten ihr einen ehemaligen Kaninchenstall mit Leiter neben den Gartentisch. Es bekam den Namen Prillan-Haus und das gibt es heute noch! Alle kleinen Tiere lieben das Prillan-Haus.

Huhn Prillan im Vorgarten mit Sedrik, der sie aus der Hand füttert.
Die Kinder liebten Prillan von Anfang an, sie war ihre Königin.

Prillan wurde alt

Prillan lebte 6 Jahre mit uns am Hof und die letzten Monate ihres Lebens haben wir sie viel herumgetragen. Sie oft gefüttert, weil sie es vergessen hat. Sie bekam öfters ein Ei von den anderen Hühnern zu Essen und im Vorgarten im Prillan-Haus machte sie ihre Pausen. Ihre Eier wurden immer kleiner. Zum Schluss legte sie Eier, die die Größe von Taubeneiern hatten. Aber sie legte noch und da war sie mächtig stolz drauf. Irgendwann wurde sie immer schwächer und eines Tages starb sie in meinen Armen.

Dank Caruso brütete schon bald die erste Henne und zwar im Prillan-Haus und dort schlüpften auch die Küken.

Jedes Tier hat eine Seele

Prillan`s Geschichte vom Lebenshof war eine schöne. Sie starb so friedlich und sie hatte noch so ein wundervolles Leben und viele Freunde am Hof. Sie war so ein großartiges Geschöpf, von ihr habe ich so vieles gelernt. Viele Tierkommunikationen hatte ich mit ihr gemacht, sie hatte immer eine Weisheit für mich. Sie war 12 Jahre alt geworden. Wie schlau sie doch war, damals beim Nachbarn zu fliehen und bei uns Schutz zu suchen. Danke liebe, wundervolle Prillan, du große Seele.

Hallo, ich bin Marianne

Als intuitive, hochsensible Impulsgeberin liegt mein Fokus darauf Menschen mit der Natur und ihrem höchsten Selbst zu verbinden.

 

 

„Im Einfachen das Wunderbare erkennen“

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert